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Wie ich zu Graffiti kam ?
Eigentlich habe ich schon immer gern meinen Namen irgendwo drauf geschrieben...
Als Kind lag ich gern bei meinen Großeltern unter dem Küchentisch und habe gemalt. Irgendwann kam ich auf die Idee, jedes Jahr meine Unterschrift mit Datum auf die Unterseite des Tisches zu schreiben, um dabei auch zu beobachten, wie sich der Schreibstil von Jahr zu Jahr entwickelte.

Als ich das erstemal eine Sendung über Graffiti im Fernsehen sah, ging ich noch zur Schule. Ich glaube es war ein Sonntagnachmittag und es lief „Style Wars„ mit deutschen Untertitel. Ich hatte damals keine Ahnung von was die da im TV erzählten, aber es war super, bunt und absolut mein Ding.

Nun sollte es aber noch ein paar Jahre dauern bis 1985 Beat Street in den DDR-Kinos lief. Wie jeder dritte Jugendliche damals versuchte ich mich als Breaker. Aber Graffiti reizte mich viel mehr und ich wollte unbedingt auch so ein Bild mit Spraydosen malen. Allerdings hatte ich damals noch nicht gewußt, daß es wichtig ist, seinen Pseudonamen immer wieder und so gut wie möglich darzustellen und so blieb es lediglich bei einem „HipHop don`t stop – Throw up. Erschwerend kam noch hinzu, daß 1986 fast über Nacht alle Farbspraydosen aus den Geschäften verschwanden um keinem die Möglichkeit zu geben, gegen die DDR gerichtete politische Parolen an auffälligen Wänden und Gebäuden anzubringen. Also dachte ich, das mit Graffiti hat sich für immer erledigt und ging erst einmal andere Wege.

... doch dann kam die politische Wende und mein erstes Graffiti-Bild. Es dauerte aber trotzdem noch einige Zeit, bis ich erkannte, daß sich in Städten wie Chemnitz in kürzester Zeit Kids der Spraydosen annahmen und 1990 schon Pieces zu sehen waren, von denen ich dachte, daß es eigentlich nur Sprüher aus dem Westen gewesen sein konnten. 1991, ich war inzwischen 25 Jahre alt, sprühte ich mein erstes Graffiti-Bild. Bis 1993 sprühte ich gerade mal 3 Bilder, deshalb sehe ich 1994 als mein eigentliches Startjahr an. Von Anfang an wollte ich mich nicht auf einen Stil festlegen lassen, sondern meine Vielseitigkeit erkennen und Neues ausprobieren.

In unserer Kleinstadt Meerane fand ich mit BART, der damals auch gebreakt hatte einen ersten Mitstreiter und wir gründeten die StyleWandBomber. Zu Glanzzeiten brachten wir es auf 6 Leute. Wegen Passivität der Crew trennten wir uns 1998.

Im selben Jahr gründete ich mit ANIZ aus Dessau die DSA. Inzwischen gehören zur Crew: DARM (Dessau), COP 24 (Köthen) JMF (Döbeln), KIOSK, SÄLB, KLAR, MONET (Zwickau), KAN (Weimar), MALUN (Ingolstadt), KASTORE, KAFEH (Calbe), DESUR (Gera), AKUT (Schmalkalden), außerdem gibt es auch noch die DSA-GIRLS: WENCH (Wien),....

Am 03.11. trat TASSO aus persönlichen Gründen aus der DSA-Crew aus. Danach fanden sich AKUT, CASE, TASSO und RUSK neu in der MaClaim-Crew zusammen, um Deutschland und den Rest der Welt weiterhin mit ihrem fotoREAListischen Stuff zu überfluten.